Grundausbildung bei 4. PiBtl 801 in Storkow (Mark)
In der Zeit vom 01. April 1991 bis zum 30. Juni 1991 wurden 7 Ausbilder unserer Kompanie
an die 4. Pionierbataillon 801 in Storkow (Mark) abkommandiert.
Hier wurde nach der Wende eine der ersten Grundausbildungen nach Bundeswehrvorbild durchgeführt.
Der Standort
Storkow (Mark) liegt zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) an der E30 am Storkower See.
Vor dem "Stadtwappen"
Von links:
SU Thorsten Sydlo, OF Andreas Sujda, OF Dirk Herrmann,
FJ, SU Randell, OF Thomas Lampe, SU Peter Kusper
Die komplette Ausbildercrew
Alle Ausbilder mit dem Kompaniechef Hptm Monnecke (6. von links, stehend) und dem Spieß Hfw Walter (rechts daneben).
Unser Block
Wir sieben wurden in einem extra Gebäude untergebracht.
Unsere Stube
Oberfeldwebel Sujda hatte seinen Computer mitgebracht, auf dem er u.a. auch das Wappen der
Pionierkompanie mit entwickelt hat.
Nach den drei Monaten war der Computer leicht mit einer braunen Schicht überzogen,
da nicht weit entfernt von unserer Stube das Heizkraftwerk der Kaserne stand, welche mit Braunkohle betrieben wurde.
Wenn der Wind "günstig" stand roch es in der ganzen Kaserne und auch in unserer Stube extrem nach Braunkohle.
Hier unsere hypermoderne Waschgelegenheit
Toilette mit Vorhang
Man achte auf die Fensterscheiben. Strukturglas war nicht vorhanden und so wurden die Scheiben einfach abgeklebt.
Einsatzbereite Waffen oder Attrappen
Hier eine Auswahl von Attrappen. Auch der Raketenträger war nur ein umgebauter LKW.
Panzertürme von links:
BTR oder BRDM oder MTLB, BMP-1 mit AT3 SAGGER, BMP-1 mit AT4 SPIGOT, T-72.
Verschiedene Fahrzeuge
Pionierpanzer auf Basis T-55 mit KMT-6.
Schützenpanzer Rad BRDM-2.
Mannschaftstransportpanzer MTLB: hier mit Oberfeldwebel Lampe davor.
Stabsunteroffizier Kusper beim Probesitzen (ohne Ausrüstung) in einem MTLB.
Hier ist der Fahrerplatz eines MTLB's zu sehen.
Wie im MTW gab es hier auch nur Lenkbremshebel anstelle eines Lenkrades.
Ein Mannschaftstransporthubschrauber HIP.
Das Stasi-Ausbildungslager
Im Herzen des Standortübungsplatzes war ein Ausbildungslager für Stasi-Angehörige gelegen.
Laut eines Fernsehberichtes sollen dort auch Terroristen ausgebildet worden sein.
Wir vor "Honi's" HIP
Diese HIP soll zu Erich Honekers Flugbereitschaft gehört haben. Im Innenraum hatte sie eine zivile Ausstattung.
Der Eingang zur hochmodernen Küche
Die Unteroffiziere haben sich zum Essenempfang mit den Mannschaften einen Speisesaal geteilt und
sich auch deshalb, zum Essenempfang mit angestellt. Erst auf unsere Intervention wurde für die Unteroffiziere
ein separater Bereich geschaffen, der dann zu den Mahlzeiten auch eingedeckt wurde, so dass
dieser Teil auch den Gepflogenheiten der Bundeswehr entsprach.
Eine kleine Episode nach einer wahren Begebenheit, da sie mir selber passiert ist.
Eines Morgens haben ich ein Stück der Frühstücksbutter abgeschnitten und sah plötzlich
eine Kakerlake in der Butter. Ich habe daraufhin den verantwortlichen Offizier in der Küche
auf diesen Vorfall angesprochen. Der erwiederte nur trocken, die kann man doch rauskratzen.
Am nächsten Tag stand ein Fahrzeug eines Kammerjägers vor der Küche.
Schießen mit Handwaffen
Eine Standortschießanlage wie wir sie kennen mit Wällen und Kugelfängen gab es nicht. Hier wurde, wie bei uns auf den Truppenübungsplätzen,
einfach ins freie Gelände geschossen.
Oberfeldwebel Herrmann bei seiner Nahrungszubereitung.
Übergabe der Kompaniewappen
Im Rahmen einer Unteroffiziersfeier wurde unser Wappen durch Ofw Lampe an den Spieß Hfw Walter übergeben.
Zum 31.12.2006 wurde das Pionierbataillon 801 aufgelöst.
Die Chronik des Bataillons kann auf den Seiten der Pionierkameradschaft Storkow nachgelesen werden.